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Vorwort
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Heutzutage werden Videos längst nicht mehr ausschließlich für relativ hochwertige Ausgabemedien, wie Kinoprojektoren oder Fernsehbildschirme produziert, sondern auch zunehmend für vergleichbar kleine Wiedergabefenster auf Computern oder tragbaren Geräten, in denen geringe Bitraten gegenüber hochqualitativer Optik und gut klingendem Sound im Vordergrund stehen – zumindest solange die Technik (Speicher, Prozessorgeschwindigkeit, Netzwerkverbindung) hier noch die Grenzen setzt.

Im Speziellen ist der derzeitige Internettrend (im Rahmen des Marktingstichwortes „Web 2.0“) hin zu Videoplattformen (allen voran YouTube) ein Ausgabemedium, das den potentiellen Fähigkeiten der digitalen Videoproduktion nicht gerecht wird, denn die Filme sind kleinformatig, besitzen einen relativ schlechten Sound und benötigen unter Umständen längere Ladezeiten.

Dem gegenüber stehen aber unzweifelhaft weit überwiegende Vorteile. Exemplarisch sei an dieser Stelle herangeführt, daß man mit auf Videoplattformen bereitgestellten Inhalten potentiell weit mehr Zuschauer erreichen kann, als die beste Samstagabendshow im frei empfangbaren öffentlich-rechtlichen Fernsehen und daß diese Inhalte nicht zu einem festen und womöglich einzigen Sendetermin ausgestrahlt werden müssen, sondern immer zum Abruf bereitstehen (Video on Demand). Davon abgesehen bieten die meisten Plattformen den Zuschauern auch die Möglichkeit, direkt in Form von schriftlichen Kommentaren oder gar Videoantworten Kritik oder Lob zu üben, bzw. Bezug zu nehmen. Es findet also generell eine Verschiebung von unidirektionaler audio-visueller Darbietung hin zu bidirektionaler Kommunikation statt.

Wenn man diese Vorteile betrachtet, ist man gewillt, den weiter oben aufgeführten Nachteilen der prinzipbedingten Minderqualität der Videos ebenfalls einen Vorteil zuzusprechen. Dieser könnte insbesondere darin liegen, daß die Qualität aller auf einer Videoplattform vorzufindenden Videos, zumindest was die visuelle und akustische Qualität angeht, einen bestimmten oberen Grenzwert besitzt, der faktisch derzeit nicht zu übertreffen ist. Ziel dieses Projektes ist es nun, ein Video zu produzieren, das zumindest in den genannten Punkten durchaus konkurrenzfähig im Rahmen der anderen, professionell erstellten Onlinevideos ist.

Um der Untersuchung einen handhabbaren Rahmen zu geben, wurde ein Musikvideo zu einem bereits existenten Rocksong der Band Powerslave produziert, der sich von der audiovisuellen Qualität her nicht hinter Musikvideos von weltbekannten Künstlern auf derselben Plattform verstecken soll. Die Herausforderung bestand also darin, ein Produkt zu schaffen, das dem Durchschnittsuser nicht besonders als etwas auffällt, das nicht von absoluten Profis auf diesem Gebiet erstellt wurde.
Dramaturgie, Schnitt, Beleuchtung, Story, Audio und Schauspieler unterlagen natürlich nach wie vor klassischen Qualitätskriterien, die es einzuhalten galt.

Ein Musikvideo bietet sich deshalb an, weil es Vergleichbarkeiten schafft und ferner einen strengen zeitlichen Rahmen von etwa 3 Minuten einhält. Außerdem kann man - die klassische Art des Musikvideos zugrundegelegt - mindestens zwei völlig unterschiedliche Szenarien in einem Video vereinen (zum Beispiel die Musikband bei der Darbietung des Songs und eine Rahmenhandlung, die durch Schauspieler fortgetragen wird, beides mit geschickten Schnitten miteinander vereint).

Der in Frage kommende Song „Tonight“ spricht inhaltlich die zunehmende Überwachung in Deutschland an und adressiert, sowie kritisiert den amtierenden Innenminister. Das Motiv der Überwachung wird im narrativen Teil des Videos verarbeitet, während die damit einhergehende Emotion der überwachten Bürger durch die Band dargestellt werden kann.

Die Videoaufnahmen wurden mit Geräten aus dem Homevideobereich aufgezeichnet (als Kontrast zum Profiequipment der professionellen Musikvideoproduzenten aus der Musikindustrie). Außerdem kamen Laienschauspieler (hauptsächlich die Bandmitglieder selbst) zum Einsatz.

Der Schnitt erfolgte auf einem handelsüblichen Windows PC, mit Programmen, die mehrere parallele Videospuren für die Musiksynchronisation zulassen. Besonders die angesprochene Synchronisation zu Dramaturgien innerhalb der Musik, bzw. Lippensynchronizität stellen einen interessanten Aspekt der Produktionsarbeit dar.

Das Video wurde schließlich auf der Videoplattform YouTube (www.youtube.com) zum kostenlosen Anschauen bereitgestellt, wo unter Umständen der Erfolg anhand der Zugriffszahlen bewertet werden kann. Diese empirische Studie entzieht sich allerdings dem Rahmen dieses Projektes, da dafür eine angemessene Zeit von mehreren Monaten benötigt werden würde.

Über Powerslave: die Power Metal Band Powerslave wurde im Jahr 2006 aus Mitgliedern der Band Anudu (anudu.n7.eu) gebildet und Anfang 2010 in Ermangelung eines Sängers aufgelöst. Solange dieser nicht gefunden war, übernahm der Gitarrist den Gesang und entsprechende Songs wurden als Demostücke für potentielle Sänger kostenlos im Internet zum Download im MP3 Format zur Verfügung gestellt. Die Musikrichtung des Power Metal zeichnet sich durch relativ hohes Tempo, eingängige Melodien und verhältnismäßig hohen Gesang aus. Beliebte inhaltliche Themen sind Fantasy, epische Schlachten, Selbstverwirklichung oder, wie im Falle von Tonight, (geistige) Freiheit.


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2021-07-05 09:56:34 Marco
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