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Kaufempfehlungen Komplettsets
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Edrums sind (noch) nichts für Anfänger

Jeder, der mit dem Gedanken spielt, sich ein Edrumset zuzulegen, sollte sich im ersten Schritt genau über seine Erwartungen an das zu kaufende Edrum im klaren sein. Jeder muss wissen: Für wenig Geld gibt es auch nur wenig Qualität! Das ist bei Edrums um einiges eklatanter als bei Naturdrums. Berappt man einige hundert Euro und schaut sich auf dem Gebrauchtmarkt um, so ist es möglich, ein einigermaßen gescheites Naturschlagzeug zu erwerben. Mit der richtigen Beratung und etwas Geduld wird man sicherlich bereits deutlich unter tausend Euro ein Set finden, auf dem man auch noch einige Jahre mit Freude spielen kann. Bei Edrums sieht der Fall allerdings etwas anders aus. Hier gibt es mittlerweile eine Flut von Billigschlagzeugen, mit denen man vor allem Anfänger zu ködern versucht. Viele Anfänger sind sich aber keineswegs darüber im klaren, auf was es bei einem Schlagzeug wirklich ankommt. So lässt man sich gerne von unnötigem technischem Schnickschnack blenden. Keine Frage, wer nur mal ins Schlagzeugspiel reinschnuppern will, der wird natürlich zu Beginn sehr vorsichtig mit großen Investitionen sein. Man sollte aber Bedenken, dass es gerade für Anfänger sehr wichtig ist, sich das richtige Spielgefühl anzueignen. Das Spiel auf einem schlechten Edrum oder einem das schlecht eingestellt ist, kann allerdings zu einem fundamental falschen Klangveständnis oder Spielgefühl führen. Daher würde ich persönlich jedem Anfänger grundsätzlich davon abraten ein Edrum zu erwerben. Klar, aus den billigen Einsteigersets kommen Schlagzeugklänge heraus, die Frage ist aber, wie realistisch das Spielverhalten ist.

Quallität hat seinen Preis

Viele stehen vor dem Problem, dass kein Proberaum zur Verfügung steht, in dem man ruhigen Gewissens auf die Trommel hauen kann. Da ist der Einsatz eines Edrums natürlich sehr verführerisch, da die Geräuschentwicklung grundsätzlich deutlich geringer ist als bei jedem Naturschlagzeug. Auch hier sei aber angemahnt, dass nicht auf jedem Edrum Freude aufkommt, egal wie leise es auch sein mag. Daher muss man seine Erwartungen mit seinem Geldbeutel abgleichen. Für kleines Geld gibt es in der Regel nur Edrums, auf denen man grundsätzliche Bewegungsabläufe und Grooves üben kann. Jeder aber, der sich erhofft, auch filigranes Spiel mit einem billigen Edrum trainieren zu können, der hat sich geschnitten. Qualität hat eben seinen Preis. Hinzukommt, dass billige Edums oftmals auch gar nicht den Anspruch der geringen Geräuschentwicklung erfüllen. So sind viele Billigpads deutlich lauter als qualtitativ hochwerige Meshheadpads.

Konkrete Emfpehlungen

Soll das Edrumset etwas sein, dann muss man schon tiefer ins Portemonaie greifen und die Kröten für ein Roland TD8, TD12 oder TD 20 berappen. Als unbestrittener Markführer hat Roland mit seinem Flagschiff derzeit einfach auf ganzer Linie die Nase vorn. Ddrum war früher sehr innovativ und hatte zurecht lange Zeit den Ruf des Mercedes unter den Edrums inne. Heutzutage steht die Firma aber quasi vor dem aus. Die Zukunft ist ungewiß. Außerdem gibt es momentan nur selten Neuteile. Daher ist hiervon abzuraten. Wer Wert auf gute Optik legt, sollte sich mit den Pads und den E-Cymbals von Hartdynamics auseinandersetzen. Gerade die Trommeln sind hochwertig und sehen einfach besser aus als die Roland Pads. Yamaha Edrums sind qualitativ hochwertig. Das Yamaha Flagschiff, das DTXtreme kann aber nicht mit dem Roland Pendant mithalten. Daher ist von diesem abzuraten. Das DTXpress, oder das DTXplorer für den noch kleineren Geldbeutel, ist ein gescheites Einsteigerset. Allerdings sollte man im Hinterkopf behalten, dass man eventuell eines Tages wieder etwas mehr finanzielle Mittel zur Verfügung haben könnte und dann eventuell sein Einsteigerset aufrüsten will. In dieser Beziehung sind die Roland Einsteigersets, wie das TD3 oder das TD6 mehr zu empfehlen. Hier wird später das aufrüsten leichter, weil Roland die komplette Palette von billig bis teuer im Repertoire hat und es zu keinen Problemen mit der Kompatibilität kommt.

Alle oben genannten Sets kann ich ruhigen Gewissens empfehlen. Das bedeutet aber nicht, dass die Produkte anderer Hersteller, insbesondere die der Billig-Hersteller, gänzlich und für jedermann ungeignet wären. Man sollte sich nur gründlich über die eigenen Zielvorstellungen Klarheit verschaffen. Wer nur kurz in die Welt der Drums "reinriechen" will, oder dem Sohnemann zu Weihnachten eine Freude bereiten will, der kann selbstverständlich zu einem überaus günstigen Set greifen. Wer sich selbst aber als ambitionierten Drummer sieht, der sollte auf Qualität achten und die hat nunmal ihren Preis. Im Übrigen sei der Hinweis gestattet, dass sich auch auf dem Gebrauchtmarkt viel gutes Material tummelt. Ein Besuch bei Ebay kann sicherlich nicht schaden.

Selbst ist der Mann

Wer handwerkliches Geschick mitbringt und über Erfahrungen mit Elektronik verfügt, der sollte sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen, sich Edrumpads selbst zusammen zu bauen. Es gibt frei erhältliche Einzelkomponeten, aus denen man für einen Bruchteil der Kosten eines Orginalpads ein eigenes konstuieren kann. Es kann aber sicherlich nicht schaden, wenn man vor dem ersten Zusammenbau schon mal ein Orginalteil in den Fingern hatte um zu wissen wo`s hingehen soll.

2007-10-04 19:50:29 Jan Häger
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